Ob die folgende Geschichte der Wahrheit entspricht oder nicht, lässt sich natürlich nicht mehr nachprüfen, aber auch wenn sie nicht wahr sein sollte, so ist sie wenigstens gut erfunden und kann zu einer Erklärung des Spitznamens der Plänkschter immer herangezogen werden. Erzählt wurde die Geschichte vom früheren Rektor der Friedrichschule, Berthold Fertig, anlässlich eines Vortrages im Rahmen der 1200-Jahrfeier im Jahre 1971 und seinen Worten zufolge hatte er sie einem Aufsatz, der in der Schule geschrieben wurde, entnommen. Leider ist der Verfasser dieses Aufsatzes nicht genannt worden.
Der Vetter Hahn – der Hahne-Schuhmacher – erzählte, der Uznamen "Backenbläser" sei im Hofe seines Hauses in der Wilhelmstraße 1, da wo heute die Bezirkssparkasse ihr Domizil hat, entstanden und zwar bei seinem Urgroßvater, von dem er die Geschichte überliefert bekam. In früheren Zeiten seien allerhand fahrende Händler auf den Hof gekommen, darunter Silbersandmänner, Siebverkäufer, Meerrettichhändler, Handkäs-Vettere, Kappenmacher, Mausefallenhändler, Schirm- und Kesselflicker, Scherenschleifer und auch ein Peitschenverkäufer aus Polen. Trotz ihrer welschen Sprache waren die Polen recht erfolgreiche Händler. Eines Tages aber wollte sich der Bauer partout keine neue Peitsche aufschwatzen lassen und fauchte den hartnäckigen Peitschenverkäufer an: "Unsa Geil sin brav, die brauche koa Beitsch – un du bisch in schlechta Polack!" Der verteidigte sich so gut er eben konnte: "Ich bin guda Polack – aber du bisch schlechta 'Blos di Back'!" Über diesen Reim musste selbst der Bauer mit seinen vollen Backen lachen und kaufte dem Polen dann doch noch eine Peitsche ab. Die umstehenden Nachbarkinder freuten sich über den Uznamen "Blos die Back" und formten ihn beim Weitererzählen um in "Backenbläser". Natürlich wurde die Geschichte auch in den Nachbarorten weitererzählt und kein Wunder: die Plänkschter wurden fortan Backenbläser genannt.